Der zweite Hafen dieser Kreuzfahrt war Tanger.
Tanger liegt an der Straße von Gibraltar und ist eine marokkanische Hafenstadt. Somit kann ich auch sagen, dass ich dank einer Kreuzfahrt schon auf dem Kontinent Afrika gewesen bin. Hat doch was, oder nicht ? 😉
Jetzt auch mal zu etwas nicht soo schönem dieser Kreuzfahrt. Ich denke, dass die meisten, die diesen Artikel lesen, aus Europa stammen und somit ein recht gutes Umfeld in Sachen Infrastruktur haben werden.
Auf dieser Kreuzfahrt konnte ich mit eigenen Augen leider sehen, dass dies nicht normal ist. Aber lass mich dir doch meine Erlebnisse, die ich nach 13 Jahren immer noch im Kopf mit mir rumtrage, erzählen.
Ich muss dazu sagen, dass dies eine der sehr wenigen Städte ist, die mir immer noch nach 13 Jahren so präsent im Kopf bleiben. Also los geht's...
An diesem Morgen saßen wir mit vielen anderen Passagieren an einem der großen Tische im Restaurant und waren beim leckerem Frühstück.
Das Buffet war wie immer auf den Schiffen sehr gut und es gab eine große Auswahl an Obst, Brötchen und alle dem, was so zu einem herzhaften Frühstück halt dazu gehört.
Nach einer gewissen Zeit, gab es die morgendliche Durchsage des Kapitäns, in der alle wichtigen Informationen zu Hafen, Stadt und der Zeit fürs Ablegen bekannt gegeben wurden. Dieses Mal war aber auch eine Warnung zur heutigen Destination dabei. Der Kapitän bat die Reisenden darum, dass man so wenig Wertsachen wie möglich mit von Bord nehmen sollte, da wir in einem Hafen liegen würden, der zu den ärmsten Gebieten der Welt gehören würde. Zudem sollte man so gut wie keine Gespräche mit den Einheimischen anfangen, sondern einfach weitergehen, da diese die jeweiligen Gruppen bzw. Passagiere sonst kaum noch in Ruhe lassen würden.
Ich muss sagen, dass diese Infos mich schon etwas traurig gemacht haben. Aber ich bin ja dort gewesen um Erfahrungen und neue Aspekte zu sammeln. Also was solls ? Runter vom Schiff und erkunden.
Diesen Tag verbrachten wir mit einem Ausflug von AIDA und wurden durch die Stadt geführt.
Am Pier hat man schon direkt einen beißenden und stickigen Geruch wahrgenommen. Wir liefen durch die Gassen von Tanger und wurden, wie in der Durchsage gewarnt, auch von Einheimischen verfolgt während des Rundgangs. Natürlich waren die Einheimischen nicht unfreundlich oder so aber penetrant schon etwas.
Während des gesamten Aufenthalts liefen uns auch immer wieder Katzen und Hunde über den Weg. Diese waren bis auf die Rippen abgehungert und das Fell war leider oftmals auch so gut wie nicht mehr vorhanden. Um ehrlich zu sein, habe ich mir diese Eindrücken niemals so schlimm vorgestellt, wie es in dem Moment doch schon war.
Interessant fand ich zudem, wie wir immer auf die Kühlung der Lebensmittel und allem hier in Deutschland achten. In Tanger unter anderem wird das Fleisch einfach an einem Band befestigt und in der Sonne weiterverkauft. Aber so ist es in den Ländern Gang und Gäbe.
Ich kann aber auf jeden Fall raten, dass man sich, wenn möglich, diese Stadt trotzdem anschauen sollte. Wir schlenderten mit unserer Gruppe durch die ganzen kleinen Gassen, in denen viele Hauswände links und rechts wunderschöne Mosaike hatten. Naja, trotz Hitze und dem Geruch war diese Stadt eine, die mir echt lange in Erinnerung bleibt.
Ich finde es zudem auch gut, dass man es mal selbst sehen konnte, wie andere Menschen in anderen Ländern leben müssen. Auch wenn es nicht schön war zu sehen wie diese Bürger dort leben, aber seit dem weiß ich, wie extrem gut wir es doch hier in Deutschland haben.
Nach dem Rundgang, ging es für uns wieder aufs Schiff. Ein komisches Gefühl...
Von einen auf den anderen Moment wieder in einer komplett anderen Welt zu sein. Das ganze Essen, Heizung, Klimaanlage und all das...
Ein Blick aus dem Fenster und dort ist nicht ansatzweise so viel Luxus.
Aber was solls, ab zum nächsten Hafen...
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